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Wärme

(20.03.2023, Nadine Gaerdes)

Noch umgibt die Wärme der Nacht meine Glieder. Der zurückgeschlagenen Bettdecke entweicht die wohlige Gemütlichkeit, die der Schlaf innehielt. Mein Fuss berührt den harten kühlen Boden und mein Blick fällt auf das geöffnete Fenster, durch welches die frische Morgenluft hereinströmt, das erste Hell des Tages meine Augen erreicht. Ich strecke mich einmal kräftig, ersetze meinen Pyjama durch ein leichtes T-Shirt und eine kurze Sporthose und trete vor die Tür.

Wie ein Blitz durchzuckt ruckartig
meinen Körper mit voller Wucht der Duft der Neuheit, Ganzheit, Reinheit, Unberührtheit;
hinweg mit der Dämmerung der Erde,
es werde, werde, werde.
Heisst es im Gebet, das sich erhebt,
wenn ich den Tag beginne. Ich halte inne.

Mit der einen Hand streichle ich der mauzenden mausgrauen Siamesenkatze über den Kopf, mit der anderen schließe ich leise behutsam die Tür, um niemanden im Haus zu wecken. Ich schlüpfe in die Sportschuhe und nehme die drei Stufen federnden Schrittes, gleite an dem Hibiskusbusch vorbei, dessen Blüten noch schlafen. Werde ich nach meiner Seelenwanderung zurückkehren, werden sie mich mit ihren drei zarten geöffneten Blütenblättern wie in einer Umarmung begrüßen, mir ihren grell-gelben Blütenstempel entgegenhalten, mikrofongleich bereit zum Lobgesang auf ihre prachtvolle Schönheit.

Der Hund hebt den Kopf, ich armer Tropf,
ich darf sie nicht begleiten, in den unendlichen Weiten,
die sich hinter dem Hof erstrecken,
möchte sie die Welt allein entdecken.
Sie nickt mir zu, ein schwaches Wedeln meines Schwanzes
kann ihr Herz nicht erweichen, wie könnte ich sie erreichen?

Hinter dem Schuppen beginnt die Welt. Ein tiefes Einatmen füllt meine Lunge mit klarer Luft, ein geräuschvolles Ausatmen entläßt allen Schmutz, den der Schlaf nicht reinigen konnte. Ich wiederhole den Vorgang und gehe dabei Schritt für Schritt vorwärts, der Welt entgegen, die vor mir liegt.

Der Sand unter den Sohlen gibt nach, weich, körnig, frisch,
an jedem neuen Tag. Das ist es, was ich mag.
Gewißheit, neuer Halt, neu, nicht alt. Lass los, nimm bloß
das weisse Blatt Papier,
unbeschrieben, liegengeblieben für Abenteuer heuer.

Ich recke meine Scheitelkrone dem blaßblauen Himmel entgegen und richte meine Sinne auf Empfang, werde belohnt von dem ersten Rosenpapagei, welcher als Vorhut für den Rest seiner Genossen flinken Fluges auf das stillstehende Windrad zusteuert und dabei fröhlich sein Lied zwitschert. Eine Erddrossel sitzt auf dem Pfahl des Zaunes, hinter dem sich der gepflügte Acker erstreckt. Zeternd trippelt ein Perlhuhnpärchen durch das Gras, welches nach langer trockener Pause wieder Saat produziert. Die Frankoline bekunden ihre Freude über diese Kost.

♪ „Hör die Vögel singen gern. Was tust du? Wast tust du? Damit preisen sie den Herrn, was tust du?“ ♪

Für einen Moment rennt
in meinen Gedanken, die wanken und schwanken,
die To-Do-Liste des Tages vorbei
und winkt wie ein Kind mit verschmitztem Lachen,
dies gilt es alles zu machen!

Der Ruf des jungen Singhabichts holt mich zurück, verstört und verärgert über meine Gegenwart breitet er schwerfällig seine Flügel aus, hebt sich in die Luft und fliegt mit seiner kleinen Beute in den Krallen zum auf der Fläche stehenden Kameldornbaum. Ich führe die Hand zur Stirn, um mit meinem Blick seinem Flug folgen zu können und gegen das Licht der aufgehenden Sonne einen Schatten zu formen.

Der Horizont liegt vor mir, spuckt fast ungedulgig aus, heraus
kommt in Unschuld und voller Begierde auf den neuen Tag,
die Sonne, die leben läßt, fest-
hält, was ich geschaffen bis zu dieser Stunde,
hab ich auch so manche Wunde,
kann die Wärme der Sonne
mit lieblicher Wonne, die der Nacht ersetzen.

Er schlägt die Bettdecke zurück, wohlige Gemütlichkeit entströmt und er nimmt halb verschlafen, dankbar lächelnd die Tasse dampfenden Kaffees von mir entgegen.

 

 

Helmperlhuhn (DE)
Gut bekannt. Kennzeichnend sind das blaue Gesicht und der Hals, der rote Scheitel und der hellbraune Helm. Schwärme bevorzugen offene Gelände: Grassavanne, Teichebenen und Ackerflächen. Scharren nach Nahrung, die sie aufpicken. Schlafsitz in Bäumen. [S.46; Ein Taschenführer für Vögel im Südlichen Afrika; Burger Cillie & Ulrich Oberprieler]

Perlhuhn

Helmeted Guineafowl (ENG)
A familiar game bird, easily distinguished by its rotund grey body flecked with white, the naked blue-and-red head and the bare crown casque. Male’s casque is longer than that of the female. Emits a loud ‘krrdi-krrdi-krrdi-krride’ call and a ‘kek-kek-kek-kek’ alarm note. Is common throughout the region (all over Namibia) but absent from extreme desert areas. [p.42; Birds of Namibia; Ian Sinclair & Joris Komen]

 

Weißbürzel-Singhabicht (DE)
Ein mittelgroßer, grauer Greifvogel mit fein gebändertem Bauch. Beine und Wachshaut sind rot. Im Flug wirkt er fast weiß mit dunklen Flügelspitzen. Jugendkleid ist braun mit gestreifter Unterseite und einem weißen Bürzel. Im trockenen Westen fällt der Vogel ins Auge, wenn er auf offenen Plätzen mit guter Aussicht sitzt. [S.61; Ein Taschenführer für Vögel im Südlichen Afrika; Burger Cillie & Ulrich Oberprieler]

Singhabicht

Photo: Maia Gaerdes

Pale Chanting Goshawk (ENG)
In flight, upperparts show a white rump and white secondaries. Adult is light grey above, but paler on the wing coverts. The Immature is dark brown above, streaked and blotched with born below. Gives a chanting ‘kleeuu-kleeuu-klu-klu-klu’ call during breeding season. The hawk most commonly seen along roadsides in Namibia, from drier areas to the bushveld. [p.36; Birds of Namibia; Ian Sinclair & Joris Komen]

 

Rosenpapagei (DE)
Charakteristisch sind das rosarote Gesicht und der blaue Bürzel. Das übrige Gefieder ist grün. Lebt in ariden Gebieten mit Bäumen, gewöhnlich in Wassernähe. Trinkt regelmäßig. Nistet in Felslöchern oder in den Nestern von Siedlerwebern oder Blutschnabelwebern. Das Weibchen befördert Nestbaumaterial, indem sie es unter die Bürzelfedern stopft. [S.69; Ein Taschenführer für Vögel im Südlichen Afrika; Burger Cillie & Ulrich Oberprieler]

Rosenpapagei

Photo: Julian Gaerdes

 

Rosenpapagei

Rosy-faced Lovebird (ENG)
Small; very well camouflaged when motionless among green foliage. Is usually detected only by its typical parrot-like screeches and shrieks. Rapid flight, with blue rump showing up clearly against the green back. Breeds colonially, utilising natural cavities and crevices on cliff faces. Has also adapted to breeding under eaves of houses. Near-endemic; common in mountainous terrain, dry broadleaved woodland and semi-desert regions. [p.70; Birds of Namibia; Ian Sinclair & Joris Komen]